Prognose für den 9. November 2020 EUR/USD

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Am Freitag wurden gute Daten zur Beschäftigung in den Vereinigten Staaten veröffentlicht: die Anzahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft betrug 638.000 gegenüber der Prognose von 600.000, der Anteil der erwerbsfähigen Personen stieg von 61,4% bis zu 61,7%, die Arbeitslosenquote ging von 7,9% auf 6,9% zurück und fiel damit auf das Niveau von September 2014. In sechs Monaten sank die Arbeitslosigkeit um 53%, was natürlich ein gutes Tempo ist. Aber der Dollar büßte am Freitag 0,27% ein, der Euro legte 50 Punkte zu. Nach Medienberichten ist dieses Wachstum sowie das gesamte Wachstum des Euro seit dem Wahltag mit steigendem Risikoappetit und der Erwartung eines massiven Konjunkturpakets verbunden. Das glauben wir aber nicht. Dies ähnelt sich dem qualitativen Risikointeresse nicht, das 2013 oder 2017 zu verzeichnen war, wobei die großen Unternehmen den Euro-Wechselkurs in jeder Periode auf 1,32 und 1,15 festsetzten. Welchen Kurs die Unternehmen interessiert, ist derzeit nicht bekannt, aber es ist unwahrscheinlich, dass es sich um 1.18 handelt. Wir bezweifeln sogar, dass Unternehmen jetzt ein zweites Hilfspaket benötigen. Um die aktuelle Situation zu verstehen, sollte man sich in diese Situation vertiefen.

Jedes sogenannte Hilfspaket wird von Unternehmen in zwei Hauptbereichen ausgenutzt: für Spekulationen auf den Aktienmärkten und für die Übernahme großer Unternehmen in anderen Ländern (z. B. Sberbank). Demokraten meinen, dass Präsident Trump einen großen Fehler in seiner Politik gemacht hat: er setzte Projekte transozeanischer Partnerschaften aus und startete Sanktionen gegen einzelne Länder einzuführen. Mit der Machtübernahme von Biden kann man mit einer amerikanischen Globalisierung (pazifische Partnerschaften), einem Handelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien unabhängig vom Ergebnis des Brexit und einer weiteren Expansion britisch-amerikanischer Unternehmen in Drittländer rechnen. All diese Aufgaben erfordern einen starken Dollar, kein kurzfristiges Interesse an Risiken, das vorerst als Deckmantel für gewöhnliche Spekulationen dient.

In der aktuellen Situation überwand der Euro das Zielniveau von 1.1880 und kann die Kruzenshtern-Linie bei 1.1915 auf dem Tageschart erreichen. Bei der Überwindung der Kruzenshtern-Linie ist es möglich, den Widerstand der Obergrenze des Preiskanals im Bereich von 1.1950 zu erreichen. Wird der Preis unter dem Niveau von 1.1880 gehalten, kann der Kurs unter die Marke von 1.1830 zurückkehren. Ein weiteres Ziel der Bären liegt in diesem Fall bei 1.1770. Heute ist keine Tendenz deutlich dargestellt, die Volatilität kann niedrig sein.

Auf dem vierstündigen Chart steigt der Preis an, während der Marlin Oszillator eine Abwärtsumkehr zeigt. Die Situation ist auch nicht klar. Die Bewegung des Euro in beide Richtungen ist mit einem erhöhten Risiko für den Handel verbunden. Erst wenn sich der Preis unter der Kruzenshtern-Linie, unterhalb von 1.1735, behauptet, kann der Markt die Abwärtstendenz auswählen. In den nächsten Tagen können die Spekulationen in beide Richtungen fortgesetzt werden.