EUR/USD – Übersicht für den 5. August. James Bullard: Man muss schon die Anti-Krisen-Politik und QE beenden!

4-Stunden-Chart

Technische Daten:

Der Hauptkanal der linearen Regression: Richtung – nach unten.

Der niedrigste Kanal der linearen Regression: Richtung – nach oben.

Der gleitende Durchschnitt (20; geglättet) – seitwärts.

CCI: -220.8333

Das Währungspaar EUR/USD setzte am Mittwoch seine schwache Korrekturbewegung fort und arbeitete schließlich den gleitenden Durchschnitt ab. Die Volatilität blieb immer noch ziemlich schwach, also änderte sich die Art der Bewegung des Paares überhaupt nicht. So bleibt sie schon für eine ziemlich lange Zeit bestehen. Wir möchten Sie daran erinnern, dass wir fast jeden Tag die Aufmerksamkeit der Trader auf die geringe Volatilität des Paares Euro/Dollar und praktisch keine Trendbewegung lenken. Dabei muss man hier klar verstehen, was ein Trend ist und was das Fehlen von Trend ist. Ein Trend ist nicht unbedingt eine Bewegung, bei der sich das Paar ständig in eine Richtung bewegt. Solche Trends werden oft in Lehrbüchern gezeichnet, aber in der Praxis sind sie sehr selten. Normalerweise ist der Trend eine lange Bewegung innerhalb des aktuellen Charts in eine Richtung mit Korrekturen und Rückgängen. Das heißt, was das Paar Euro/Dollar angeht, kann es eine Bewegung um 100 Punkte nach oben sein, dann 50-60 Punkte Korrektur und so weiter. Im Prinzip wird das Paar oft so gehandelt. Aber jetzt, wenn sehr oft die Volatilität pro Tag 40-50 Punkte beträgt, wird dieses Instrument extrem schwierig zu handeln. Zum Beispiel wird es bei jüngeren Charts extrem problematisch, eine Preisumkehr oder ein Signal zu fangen. Denn auch eine 100-Punkte-Bewegung kann eine ganze Woche Zeit in Anspruch nehmen. Das heißt, der Intraday-Handel für das Paar Euro/Dollar zu diesem Zeitpunkt einfach unzweckmäßig ist. Wir möchten Sie daran erinnern, dass dies nicht immer der Fall war, vor ein paar Monaten betrug die durchschnittliche Volatilität des Paares nicht weniger als 60 Punkte pro Tag, und die Signale wurden regelmäßig gebildet. Natürlich gilt es für einen 4-Stunden-Chart, je stärker die Bewegung ist, desto besser ist es. Daher ist es im Prinzip auch egal, welchen Chart Sie zu diesem Zeitpunkt analysieren. Eine schwache Bewegung erschwert den Handelsprozess in fast jedem Fall. Nur, wenn Sie nicht auf lange Sicht arbeiten. Also ist die wichtigste Schlussfolgerung: die Bewegungen sind jetzt extrem schwach, deshalb ist es schwierig und problematisch, sie in fast jedem Chart abzuarbeiten.

Wir setzen fort. Global gesehen bleiben alle technischen und fundamentalen Faktoren unverändert. Global halten wir also weiterhin an unseren Prognosen fest, die wir zu Beginn des Jahres geäußert haben. Und nämlich: die Wiederaufnahme des globalen Aufwärtstrends und die Aktualisierung von Drei-Jahres-Hochs. Aufgrund der schwachen Bewegung verzögert sich dieses Szenario jedoch auch in seiner Umsetzung. Von den drängenden Themen in der Europäischen Union gibt es jetzt absolut nichts zu betonen. Daher ist die ganze Aufmerksamkeit jetzt auf die Staaten, die der Lieferant Nummer eins für wichtige Informationen sind, aber leider bearbeiten die Märkte auch diese wichtigen Informationen nicht immer. Genauer gesagt machen sie das selten. Daher müssen wir nur die Aufmerksamkeit der Trader auf diese Nachrichten und Themen lenken, aber gleichzeitig sollte man gestehen, dass sie praktisch keinen Einfluss auf die US-Währung zu diesem Zeitpunkt ausüben. Welche Auswirkung hat zum Beispiel das Thema mit einem möglichen technischen Default der USA auf den Dollar, da das Staatsschuldenlimit erreicht wurde? Keine. Wie war die Reaktion des Marktes, als es bekannt wurde, dass sich Demokraten und Republikaner auf ein "Infrastrukturpaket" mit einem Preis von 1 Billion Dollar geeinigt haben? Es gab keine Reaktion. Selbst die Fed-Sitzung in der vergangenen Woche löste praktisch keine Reaktion der Trader aus. Und wir übersehen absichtlich wichtige Berichte wie das BIP in den USA und der EU, die ebenfalls ignoriert wurden. Die Märkte scheinen jetzt 90% aller politischen, makroökonomischen und fundamentalen Informationen einfach zu ignorieren. Wir möchten Sie daran erinnern, dass genau die gleiche Situation 2020 beobachtet wurde, als es unmöglich war, Trader zu erschüttern. Keine Politik, keine soziale, epidemiologische oder wirtschaftliche Krise konnten sie erschüttern. Der Dollar wurde einfach billiger und das wäre alles gewesen.

Neulich gab eines der Fed-Mitglieder James Bullard ein großes Interview. Einer der Chefs der US-Notenbanken, der als "Falke" gilt. Aus seiner Sicht ändere sich das Wirtschaftsregime in den USA und die Zentralbank müsse sich an alle Veränderungen und Turbulenzen anpassen, die die Wirtschaft in der Zukunft noch erwarten würden. Bullard kritisierte nicht einmal das Vorgehen der Fed für ihre übermäßige "Weichheit", sieht aber derzeit eine übermäßige Volatilität in der Wirtschaft und glaubt, dass sie zurückgehalten werden müsse. Bullard kündigte mehrmals in den letzten Jahren an, dass die US-Wirtschaft in den letzten 10 Jahren in einer niedrigen Inflation und niedrigen Wachstumsrate verstrickt sei. Kein Wunder: nach der Krise 2008 konnten viele Länder der Welt nicht die richtige Inflation und das richtige Wirtschaftswachstum erreichen. Aber jetzt bemerkte Bullard eine erhöhte Inflation, steigende Löhne, steigende Produktion und eine schnellere Erholung als erwartet. Bullard zufolge könne sich die Fed in der Inflationsfrage selbst schlagen. Im Moment erwartet Jerome Powell, dass sich die Inflation selbst verlangsamen wird, was die lockere Geldpolitik beibehalten wird. Nach jeder Krise gibt es jedoch sehr schwerwiegende Folgen, egal, welche Anreizmaßnahmen die Regierung und die Zentralbank ergreifen. "In den kommenden Quartalen kann die wirtschaftliche Erholung der Eurozone schneller sein als der USA", meint Bullard. Angesichts dieser Faktoren sollte die Geldpolitik der Fed flexibler und nicht lockerer sein. Nach Ansicht des Fed-Mitglieds solle die Fed bereits jetzt damit beginnen, das QE-Programm zu beenden, um es bis Anfang nächsten Jahres vollständig abzuschließen und sich auf eine Leitzinserhöhung vorzubereiten. "Nachdem die Fed die Inflation von 2% innerhalb von zehn Jahren hatte nicht erreichen können, beschloss sie, sie über 2% wachsen zu lassen, um Zeiten des niedrigen Preisdrucks auszugleichen, aber riskiert dabei, auf "viel mehr" zu stoßen, als sie wollte", - meint Bullard. Viele US-Ökonomen verweisen dabei auf die "Überhitzung" der US-Wirtschaft und glauben, dass es nach der Abkühlung der Wirtschaft von der Fed nicht ohne Rezession auskommen werde. Anders gesagt, wenn die Fed beginnt, die Zinsen zu erhöhen, kann dies ein Schock für die US-Wirtschaft sein. Also hat James Bullard wahrscheinlich recht, dass die Geldpolitik flexibel und so genau und schnell wie möglich auf Veränderungen in der Wirtschaft reagieren müsse.

Die Volatilität des Währungspaares Euro/Dollar am 5. August beträgt 51 Punkte und wird als "mittlere" gekennzeichnet. Also erwarten wir eine Bewegung des Paares heute zwischen den Levels 1,1788 und 1,1890. Die Umkehr des Indikators Heiken Ashi nach oben wird eine mögliche Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung signalisieren.

Die nächsten Unterstützungslevels:

S1 – 1,1841

S2 – 1,1780

S3 – 1,1719

Die nächsten Widerstandslevels:

R1 – 1,1902

R2 – 1,1963

R3 – 1,2024

Handelsempfehlungen:

Das Paar EUR/USD begann eine Abwärtskorrektur. Also sollte man heute Optionen für die Eröffnung neuer Long-Positionen mit Zielen 1,1902 und 1,1916, falls der Preis über dem Moving bleibt, betrachten. Der Verkauf des Paares wird nicht früher der Preisfestsetzung wieder unter dem gleitenden Durchschnitt mit den Zielen 1,1788 und 1,1780 möglich.

Wir empfehlen Ihnen zur Lektüre:

GBP/USD – Übersicht für den 5. August. Von der Zinserhöhung und Beendigung von QE kann die Rede nicht sein. Der US-Arbeitsmarkt ist extrem schwach!

Handelssignale, COT-Bericht:

Prognose und Handelssignale für EUR/USD am 5. August

Prognose und Handelssignale für GBP/USD am 5. August