Risikokapitalgeber wenden sich von China ab

Während alle Augen auf das Treffen der US-amerikanischen Federal Reserve und seine Ergebnisse morgen gerichtet sind, haben chinesische Startups mit der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und geopolitischen Spannungen zu kämpfen, so der Bericht von PitchBook.

Es ist offensichtlich, dass die Erholung der chinesischen Wirtschaft nach der Pandemie ins Stocken geraten ist, und daran kann man kaum zweifeln. Selbst die Behörden in China handeln jetzt viel aktiver als zuvor und versuchen, die Wirtschaft durch die Stimulierung des Immobilienmarktes und die Kreditvergabe anzukurbeln, und bisher läuft es relativ gut. Die Spannungen zwischen den USA und China haben sich allerdings stark auf den Finanzsektor ausgewirkt und die ohnehin schon gedämpfte Stimmung am Markt weiter geschwächt. Die chinesische Regulierung in den letzten zwei Jahren hat es Unternehmen auch erschwert, an ausländischen Börsen gelistet zu werden.

Laut PitchBook haben chinesische Venture-Unternehmen in der ersten Hälfte des Jahres 2023 insgesamt $26,7 Milliarden in 3.072 Deals investiert. Im Jahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang um fast 32% gegenüber dem Niveau von 2022. Es wird erwartet, dass die Rückgangsraten sogar unter dem Niveau von 2016 liegen werden. Der Bericht besagt, dass die Anzahl der größten Venture-Investitionen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar oder mehr derzeit auf dem niedrigsten Stand seit 2015 ist.

Einer der Hauptfaktoren für diesen drastischen Rückgang ist die geringere ausländische Beteiligung. Angesichts der festgefahrenen chinesisch-amerikanischen Beziehungen ist nicht zu erwarten, dass dieses Marktwachstum bis zum Ende des Jahres wieder an Fahrt gewinnt.

Pre-Market

Carnival und Royal Caribbean-Aktien stiegen um etwa 2% nach der Neubewertung durch Truist. Die Wall Street-Firma hat das Rating von "Verkaufen" auf "Kaufen" angepasst und verweist dabei auf vielversprechende Trends für 2024 und 2025, die äußerst stark aussehen. Truist hat das Rating der Aktien norwegischer Kreuzfahrtlinien beibehalten, das im Pre-Market um mehr als 1% gestiegen ist.

Die Deere- und CNH Industrial-Aktien fielen im Pre-Market, nachdem Evercore ISI das Rating für beide von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt hatte. Der Grund dafür war die Verkleinerung der landwirtschaftlichen Produktion. Die Deere-Aktien fielen um 1,4%, CNH um 1,2%.

Die Starbucks-Aktien fielen um 1,2%, nachdem TD Cowen das Rating des Kaffeekonzerns aufgrund der besorgniserregenden makroökonomischen Situation in China herabgestuft hatte. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Verlangsamung der Konsumausgaben in China sich auf das Wachstum der Aktien auswirken könnte.

Dell-Aktien stiegen um mehr als 1,2%, nachdem Daiwa Capital Markets das Rating des Unternehmens erhöht hat. Die Wall Street-Firma hat das Kursziel von 50 auf 80 US-Dollar pro Aktie angehoben, was auf ein Wachstumspotenzial von etwa 16% hindeutet.

Was das technische Bild des S&P 500 betrifft, bleibt die Nachfrage nach dem Index recht schwach. Die Bullen müssen die Marke von 4469 US-Dollar kontrollieren. Erst von diesem Niveau aus kann ein Sprung auf 4488 US-Dollar erfolgen. Eine ebenso wichtige Aufgabe für die Bullen wird die Kontrolle über 4515 US-Dollar sein, was den Bullenmarkt stärken wird. Im Falle eines Abwärtsbewegung aufgrund einer Verringerung der Risikobereitschaft müssen die Käufer ihre Präsenz um etwa 4447 US-Dollar bekannt geben. Ein Durchbruch wird das Handelsinstrument schnell auf 4427 US-Dollar zurückwerfen und den Weg frei machen für 4405 US-Dollar.