logo

FX.co ★ Gefahr für Opec: ein Überblick über bevorstehende Ereignisse am Ölmarkt

Gefahr für Opec: ein Überblick über bevorstehende Ereignisse am Ölmarkt

Die Opec und ihre Verbündeten bereiten einen neuen Beschluss über die Förderquoten vor. Die Produzenten sind der Ansicht, dass ihre vorsichtige Strategie wirkungsvoll ist.

Gefahr für Opec: ein Überblick über bevorstehende Ereignisse am Ölmarkt



Vor drei Wochen wurde das Kartell mit Saudi-Arabien an der Spitze heftig kritisiert, weil es beschloss, die Förderungen nicht anzuheben. Saudischer Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman hat deutlich gemacht, dass er sich nicht auf Prognosen verlasse und nur dann an die Erholung der Nachfrage glauben würde, wenn er sie mit eigenen Augen sehe.

Am 1. April ist das nächste Treffen der Opec geplant, im Laufe dessen eine mögliche Steigerung der Produktion erörtert werden soll.

Die Eingriffe des Kartells haben in diesem Jahr zum Anstieg der Rohölpreise um mehr als 20 % beigetragen, und das trotz einer begrenzten Nachfrage.

Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge werde sich Saudi-Arabien dafür einsetzen, nicht nur geltende Quoten von Opec+, sondern auch eigene einseitige Reduzierungen um zusätzliche 1 Mio. Barrel pro Tag um noch zwei Monate zu verlängern

Angesichts der immer noch schwachen Nachfrage wurde beim Treffen im Januar nur für Russland und Kasachstan eine geringe Ausweitung der Produktion im Februar und März vereinbart, ohne das Gesamtvolumen des geförderten Rohöls verändert zu haben.

Seitdem ist die Allianz in Fragen jeglicher Änderungen sehr vorsichtig, da Libyen und der Iran, die auch Opec-Mitglieder sind, von den Begrenzungen ausgenommen waren und die Produktion noch mehr gesteigert haben.

In Europa wurden neue Corona-Einschränkungen verhängt. Die Ankäufe des schwarzen Goldes in Asien wurden gesenkt, weil eine schwache touristische Saison die Nachfrage nach Treibstoffen hatte nicht anregen können. Jedoch wurden die Lieferungen aus dem Iran in China trotz den US-Sanktionen erhöht.

Nachdem die Jahreshochs erreicht wurden, sind die Ölterminkontrakte binnen einer Woche fast um 10 Dollar pro Fass eingebrochen.

Die Opec+ wird die Möglichkeit besprechen, die Fördermengen um 1,2 Mio. Barrel pro Tag im Jahresverlauf schrittweise zu steigern. Außerdem will Saudi-Arabien die seit Februar andauernde zusätzliche Reduzierung um 1 Mio. Barrel pro Tag revidieren, um die angehäuften Überschüsse am Ölmarkt so schnell wie möglich abzubauen.

Da die Preise immer noch deutlich niedriger sind, als es vielen Opec-Länder für die Sicherung ihrer Haushalte notwendig ist, sagen die Delegierten, dass das Bündnis ebenso vorsichtig wie vorher handeln werde.

Wenn es beim Treffen diese Woche zur Steigerung der Produktion kommt, werden allem Anschein nach allein Russland und Kasachstan davon betroffen.

Bei den Gipfeln in den letzten paar Monaten wurde den beiden Ländern eine Sondererlaubnis erteilt, ihre Bestände um jeweils rund 300.000 Barrel pro Tag anzuheben.

Russlands Regierung braucht nicht so hohe Ölpreise wie Saudi-Arabien. Deshalb wird die Möglichkeit, die Förderungen zu steigern, während sich die anderen Allianzmitglieder an ihre Quoten weiterhin halten, als eine Art Ausgleich seitens Riad betrachtet. Und als der Preis für die Fortsetzung der Kooperation.

Die Opec prognostiziert, dass die während der Pandemie angehäuften globalen Überschüsse des schwarzen Goldes in den nächsten Monaten abgebaut werden sollen.

Möglicherweise muss Riad und seine Kooperationspartner die unter niedriger Belastung arbeitenden Anlagen dringend wieder hochfahren. Denn vergangene Woche wurde der Entwurf des Anti-Opec-Gesetzes im US-Senat eingebracht, der es ermöglicht, Allianzmitglieder wegen der Preisabsprache verklagen zu können. Der Vorschlag ist jedoch bislang nicht abgestimmt.

Für schwere Waffen ist die Zeit anscheinend noch nicht gekommen. Viele Mitglieder der Opec+-Gruppe warten gespannt darauf, wie sich diplomatische Beziehungen zwischen den USA und ihrem Partner Iran weiter entwickeln werden.

Bisher ist eine Annäherung nicht zu spüren. Der erneute Einstieg des Iran ins Atomabkommen zwischen den beiden Ländern, den Joe Biden angestrebt hat, könnte zur Aufhebung der Sanktionen gegen knapp 2 Mio. Barrel iranischen Öls pro Tag führen. Dies könnte den Markt des schwarzen Goldes wieder erschüttern.

Gefahr für Opec: ein Überblick über bevorstehende Ereignisse am Ölmarkt

*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
Go to the articles list Go to this author's articles Open trading account