FX.co ★ Opec+ beschloss, mehr Öl zu fördern

Die Mitglieder des Öl-Kartells Opec+ haben bei ihrem Treffen vereinbart, die Fördermengen in den nächsten Monaten allmählich zu steigern. Obwohl vorsichtig, setzt die Allianz jedoch auf die Erholung der Wirtschaft im Sommer.

Trotz Erwartungen des Marktes hat sich die Opec+ darauf geeinigt, von Mai bis Juli über zwei zusätzliche Mio. Barrel Rohöl pro Tag auf den Markt zu liefern. Die Lieferungen werden somit rund ein Viertel des Volumens erreichen, das die Opec-Staaten im vergangenen Jahr vom Markt genommen haben.

Die Preise halten sich stabil über 60 Dollar pro Barrel. Angesichts immer schnellerer Erholung der Weltwirtschaft wächst die Nachfrage nach schwarzem Gold an, und die Organisation der ölexportierenden Länder und ihre Verbündeten müssen sie befriedigen können. Andere Rohstoffe verteuern sich ebenfalls rasant. Dies zieht hohe Inflationsrisiken nach sich, mit denen sich die Notenbanken weltweit von den USA bis zu China auseinandersetzen müssen, während Regierungen Billionen von Dollar in die Wirtschaft pumpen.

Ab Montag wurde am Markt spekuliert, dass die Opec+ geltende Förderquoten weiter verlängern würde, wie es beim Gipfel im März der Fall war. Doch jetzt offensichtlich haben Saudi-Arabien und andere Verbündeten mehr Vertrauen ins Wachstum der Nachfrage, weil die Impfungen der Bevölkerung gegen das Coronavirus in mehreren Ländern, darunter die USA, sehr schnell vorankommen.

23 Opec+-Länder werden ihre Produktion im Mai und Juni jeweils um 350.000 Barrel pro Tag steigern, während im Juli die Fördermengen um weitere 450.000 Barrel erhöht werden sollen, sagte saudischer Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman nach dem Treffen. Außerdem werde sein Land auf eine zusätzliche freiwillige Reduzierung der Quote um 1 Mio. Barrel pro Tag verzichten. Der Plan sieht die Steigerung der Lieferungen um 250.000 Barrel im Mai, 350.000 im Juni und 400.000 im Juli vor.

Die Importeure, darunter auch die USA und Indien, rufen das Öl-Kartell auf, die Ölpreise weiterhin zu kontrollieren. Sie befürchten nämlich, dass höhere Preise zum stärkeren Inflationsdruck weltweit führen könnten. In Europa ist der Rohölverbrauch zwar immer noch ziemlich niedrig, denn in Frankreich, Italien und Deutschland werden erneut strengere Corona-Einschränkungen verhängt, aber in den Vereinigten Staaten wächst die Nachfrage schnell und die in China hat sich noch zusätzlich erhöht.