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FX.co ★ Richard Clarida: der Leitzins werde noch nicht bald angehoben werden

Richard Clarida: der Leitzins werde noch nicht bald angehoben werden

Richard Clarida: der Leitzins werde noch nicht bald angehoben werden

Etwa im vorherigen Artikel haben wir gesagt, dass die Frage der Zinserhöhung in Amerika jetzt nicht erwogen wird. Im Prinzip ist es ziemlich logisch, weil die Fed weiterhin Anleihen im Wert von 105 Milliarden Dollar pro Monat kauft. Jeden Monat wird dieser Betrag um 15 Milliarden sinken, aber das sind auf jeden Fall Geldspritzen in die amerikanische Wirtschaft. Das heißt, sie werden einfach Monat für Monat kleiner werden. Und die Zinserhöhung ist eine Straffung der Geldpolitik. Das bedeutet, einerseits wird die Fed sie weiter lockern, andererseits – straffen. Deshalb sind wir überrascht, wenn die Bank of England, ohne ihr QE-Programm abgeschlossen zu haben, die Bereitschaft zur Zinserhöhung zeigt! Aber in den USA ist mit dieser Frage alles klar. Trotz des Dot-Plot-Charts, der zeigt, dass bereits mehr als die Hälfte der FOMC-Mitglieder eine Zinserhöhung (eine oder zwei) im nächsten Jahr erwartet, sind einige seiner Mitglieder in dieser Frage nicht so optimistisch. Zum Beispiel sagte der Vizevorsitzende der Fed Richard Clarida, die Fed sei "noch sehr weit entfernt" von der Erwägung einer Zinserhöhung. Die Bedingungen für eine Leitzinserhöhung könnten bis Ende nächsten Jahres erreicht werden, meint Clarida. Der Vizevorsitzende der Fed glaubt auch, dass die maximale Beschäftigungsquote frühestens Ende nächsten Jahres erreicht werde.

Im Fall der Fed ist alles so logisch und transparent wie möglich. Zuerst wird das quantitative Konjunkturprogramm vollständig beendet werden, was 8 Monate dauern wird. Dann wird die Fed den Grad der Erholung des Arbeitsmarktes und die Inflationsrate bewerten. Und dann, im zweiten Halbjahr 2022, wird darüber entschieden, wann genau man mit der Leitzinserhöhung beginnen soll. Natürlich kann sich über so lange Zeiträume noch sehr, sehr Vieles ändern. Zum Beispiel ist das Coronavirus nicht verschwunden und "freut" die Menschheit weiterhin mit neuen Stämmen, die in der Regel ansteckender und gefährlicher sind als die vorherigen. Anders gesagt mutiert das Virus und passt sich der Umwelt an, genau wie der Mensch selbst seit Hunderttausenden von Jahren seiner Evolution. Das heißt, man kann einfach nicht sicher sein, dass in ein paar Monaten kein neues Virus erscheint, das gegen alle vorhandenen Impfstoffe und neuen Medikamente absolut resistent sein wird. Schon jetzt kündigen einige Länder Europas einen neuen Lockdown an. Also fast zwei Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie, wenn in der Welt Impfstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind. Alle Prognosen über die Zukunft der Wirtschaft und die zukünftige Geldpolitik der Fed stehen also gewissermaßen noch in den Sternen. Die Aktienindizes können aber bestimmt noch einige Monate weiter ruhig wachsen, weil die Geldpolitik der Fed locker bleibt.

*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
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