FX.co ★ Der Euro gewinnt 1:0, aber der USD wird noch zeigen, wer der König auf dem Markt ist

Die europäische Währung umgeht die amerikanische, aber letztere gibt nicht auf und sammelt Kräfte vor dem nächsten Ruck. Analysten zufolge wird der Dollar in naher Zukunft nicht nur Gleichstand schaffen, sondern auch den Euro umgehen.

Am Mittwoch, dem 13. April, zeigte der Greenback ein deutliches Wachstum und erneuerte die Hochs von zwei Jahren. Die Gründe dafür sind die guten Aussichten vor dem Hintergrund eines durchgesickerten "Europäers" und die starken Daten zur Produktionsinflation in Amerika. Laut Berichten des US-Arbeitsministeriums stieg der PPI-Index im März um 11,2% und übertraf damit die aktuellen Prognosen. Das ist der deutlichste Anstieg seit November 2010, betont die Behörde.

Trotz der positiven Daten erwies sich der Aufwärtseffekt als nur von kurzer Dauer. Am Donnerstag, dem 14. April, gab der "Amerikaner" seine Positionen unter dem Druck des teurer werdenden "Europäers" auf. Letzterer konnte den Rivalen im Paar EUR/USD im Vorfeld der Entscheidungen über die weitere Geldpolitik der EZB umgehen. Es ist möglich, dass die Regulierungsbehörde den Leitzins bei Null halten wird. Marktteilnehmer rechnen damit, dass die EZB im vierten Quartal 2022 mit einer Zinserhöhung beginnen wird. Im Hinblick auf das Programm zum Rückkauf von Vermögenswerten der Zentralbank ist ihre Fertigstellung im Juli geplant.

Die Berechnungen der EZB sind jedoch möglicherweise nicht gerechtfertigt, da die geopolitische Situation zu wünschen übrig lässt. Die Herausforderungen für die Regulierungsbehörde werden durch den starken Anstieg der Energiepreise, den erhöhten Inflationsdruck, die Verschlechterung des Verbrauchervertrauens in der Eurozone und die Senkung der Reallöhne erschwert. Gleichzeitig sind viele Analysten zuversichtlich, dass die EZB den Zinssatz nach der Federal Reserve anheben wird. In einer solchen Situation wird die europäische Währung deutlich steigen.

In Bezug auf die unmittelbaren Aussichten des Paares EUR/USD sind die Meinungen der Experten geteilt. Einige argumentieren, dass das Tandem angesichts der zunehmenden Divergenz in den Kurven, die die geldpolitischen Strategien der Fed und der EZB widerspiegeln, deutlich nachlässt. Ihre Gegner erwarten einen Anstieg des Paares EUR/USD auf 1,0900-1,1000. Derzeit steht das Tandem vor dem Hintergrund des russisch-ukrainischen Konflikts unter starkem Druck und "rockt" die Dynamik beider Währungen. Am Donnerstag, dem 14. April, wurde das Paar EUR/USD bei 1,0917 gehandelt und kletterte zuversichtlich auf neue Höchststände.

In der aktuellen Situation sind die Chancen vom Greenback auf Wachstum ziemlich hoch. Analysten zufolge ist der Ausfall des USD ein vorübergehendes Phänomen. Die positive Stimmung wird durch stabile Makrodaten zur Verbraucherinflation in den USA gefördert, die einen verlangsamten Inflationsdruck aufweisen. Vor diesem Hintergrund erwarten die Marktteilnehmer, dass die Federal Reserve bis Ende dieses Jahres die Maßnahmen zur Verschärfung der Geldpolitik beschleunigen wird. Dieser Ansatz trägt zum lokalen Wachstum der US-Währung bei.

Es wird angenommen, dass die Sanktionen des Westens gegen Russland einen schnellen Übergang zu einem neuen globalen Währungssystem auslösen werden – "Bretton Woods 3". Ihre Grundlage sind Berechnungen für Rohstoffe in nationalen Währungen. In diesem Fall wird die Rolle des Dollars fast auf "dekorativ" reduziert.

Viele Experten sind mit diesem Ansatz nicht einverstanden und halten das System Bretton Woods 3 für äußerst instabil. Rabobank-Ökonomen schätzen, dass die Möglichkeit, globale Handelsströme von USD zu anderen Währungen zu wechseln, ein begrenztes Potenzial hat. Kein Euro, kein Yuan oder Rohstoffwährungen können den Greenback ersetzen. Sie stehen der Konkurrenz mit dem Dollar im planetarischen Maßstab nicht stand und können ihn nur in internationalen Berechnungen ergänzen, betont die Rabobank.