
Die einheitliche europäische Währung hält sich nahe der Marke von 1,1760 und bewegt sich innerhalb einer engen Spanne. Solch eine ruhige Kursentwicklung ist angesichts der Feiertagsperiode zwischen Weihnachten und Neujahr durchaus logisch.
Das EUR/USD-Paar könnte Potenzial für eine Stärkung haben, da der US-Dollar aufgrund der anhaltenden Erwartungen von zwei weiteren möglichen Zinsenkungen der Federal Reserve im Jahr 2026 unter Druck steht. Laut dem CME FedWatch Index liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen bei der Sitzung im Januar unverändert bleiben, bei 83,9 %, etwas höher als die 80,1 % eine Woche zuvor. Gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit einer Senkung um 25 Basispunkte von 19,9 % auf 16,1 % gesunken.
Das nun zu Ende gehende Jahr war durch erhebliche Verluste der US-Dollar-Positionen geprägt.
Bei seiner Sitzung im Dezember senkte die US-Zentralbank die Leitzinsen um 25 Basispunkte und setzte den Zielkorridor auf 3,50 %–3,75 % fest. Im Verlauf des Jahres 2025 reduzierte die Fed die Zinsen um insgesamt 75 Basispunkte, was eine Verlangsamung des Arbeitsmarktes und weiterhin hohe Inflation widerspiegelt.
Die Zinssenkungen der Fed und ein starkes Jahr für die globalen Aktienmärkte spielten eine Schlüsselrolle bei der Schwächung des Dollars und ermöglichten es dem Euro, die Führung zu übernehmen. Viele Analysten glauben jedoch, dass die europäische Wirtschaft solche Erwartungen nicht rechtfertigt und diesen Vorteil nicht verdient.
Der Euro könnte vor Herausforderungen stehen, da die Risikobereitschaft der Märkte steigt, vor dem Hintergrund erhöhter Spannungen in den Beziehungen zwischen der Ukraine und Russland. Der russische Außenminister wies darauf hin, dass sich Moskaus Position während der Verhandlungen ändern könnte.
Allerdings ist das Abwärtspotenzial des Euro begrenzt, da die Märkte die divergente Ausrichtung der Geldpolitik zwischen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank berücksichtigen. Im Dezember ließ die EZB die Zinsen unverändert und signalisierte, dass sie voraussichtlich kurzfristig auf dem aktuellen Niveau bleiben werden. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte, dass hohe Unsicherheit die Erstellung von Prognosen zu künftigen Zinsänderungen erschwert.
Da bis zum Jahresende keine wesentlichen Ereignisse erwartet werden, richtet sich der Fokus auf das Jahr 2026 und die Schlüsselfaktoren, die voraussichtlich die Bewegungen der Währungspaare bestimmen werden.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die Geldpolitik der Zentralbanken, die zweifellos der wichtigste Treiber der Wechselkurse sein wird. Die Ansichten der Analysten zu den Absichten der Fed bleiben uneinheitlich, was ein gewisses Maß an Unsicherheit schafft und Anleger dazu veranlasst, sich mit großen Positionen zurückzuhalten.
Für Handelsmöglichkeiten heute sollte auf die Veröffentlichung der Protokolle der letzten Fed-Sitzung geachtet werden, denn vieles wird davon abhängen, ob sie in der Lage sind, zukünftige Entscheidungen der Fed zu beeinflussen.
Aus technischer Sicht sind die Oszillatoren im Tages-Chart positiv und bestätigen einen optimistischen Ausblick. Die Unterstützung liegt bei der 9-tägigen EMA nahe 1,1760, während der Widerstand bei der runden Marke von 1,1800 liegt. Während der Ferienzeit werden die Preise jedoch voraussichtlich innerhalb derselben seitwärts gerichteten Handelsspanne bleiben.
